Seit dem 01. Oktober 2021 wird in einem Konsortium von 13 Partnern unter der Leitung der Grammer AG das Verbundvorhaben AdaProQ bearbeitet. Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Validierung von generischen Methoden zur Beherrschung der Fertigungsqualität innerhalb komplexer Prozessketten. Im Gegensatz zu den bestehenden Ansätze in der Industrie, bei denen die automatisierten Qualitätsregelkreise oftmals auf die einzelnen Prozessstufen begrenzt ist, wird in dem Projekt buchstäblich grenzenlos gedacht.

Eine ganzheitliche Betrachtung großer Teile der bestehenden Prozesskette erlaubt eine völlige Neubewertung der Fertigungstoleranzen. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, effizienter Optimierung und sensorischer sowie aktiver Komponenten werden komplexe Fertigungsprozesse befähigt, sich selbst so zu adaptieren, dass diese auf veränderte Randbedingungen adäquat und autonom reagieren, sich die Bauteilqualität verbessert und die Ausschussrate reduziert.

Das Vorhaben gehört mit zu den ersten Projekten, welche durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Förderrahmen „Zukunftsinvestitionen Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie“ zur Förderrichtlinie „Digitalisierung der Fahrzeughersteller und Zulieferindustrie“ gefördert wurden.

Projektabschluss

Vom 25.-26. September 2024 fand nun am Fraunhofer IWU das offizielle Projektabschlusstreffen statt. Über zwei Tage wurden von dem VDI-Technologiezentrum als Projektträger alle wesentlichen Projektergebnisse vorgestellt. Hierzu gehören unter anderem:

  • Technologie-unabhängige Bauteilidentifikation
  • Anwendung-unabhängiges Datenmodell
  • Ökosystem für Datenmanagement, Optimierung und Visualisierung
  • MSZ-Katalog als Beschreibungsformat für beteiligte Prozessgrößen in adaptiven Prozessketten
  • Generisches Vorgehensmodell für die kombinierte KI- und Optimierungsmodell-Entwicklung
  • Bibliothek für die Anwendung von interpretierbaren KI-Modellen auf Tabulardaten
  • hochpräzises Sensorsystem für unterschiedliche Produktionsprozesse
  • Einbindung von Werkstoffinformationen zur Optimierung aller beteiligten Prozessschritte

Wie geht es weiter?

In den kommenden Wochen werden die Ergebnisse aufbereitet und sowohl hier als auch über andere Kanäle zur Verfügung gestellt. Der Abschlussbericht wird ab Sommer 2025 zur Verfügung stehen. Bis dahin werden zudem in Kooperation mit dem Transformation-Hub Transfer-X digitale Transferwege entwickelt, über welche die Projektergebnisse von AdaProQ der deutschen Industrie weitergegeben werden sollen. Hierzu gehören neben Lern- und Schulungsangeboten auch die Bereitstellung eines digitalen Demonstrators.